2024:
Die Corona-Jahre waren für alle eine grosse Herausforderung. Für mich sogar eine Krisenzeit. Ich verbrachte die Tage im geschlossenen Cafè eines kleinen literarischen Theaters in meinem Viertel. Ein Theater in einem stillen Innenhof, von allen Seiten unsichtbar, eine verborgene sichere und ruhige Oase in einem sonst unruhigen und geschwätzigen Ausgeh-Viertel. Mit der Zeitung unterm Arm betrat ich morgens den Raum, schaltete meine kleine Kaffeemaschine ein und ebenfalls mein kleines Radiogerät. Es sollte ein wenig Normalität vortäuschen, denn seit Jahrzehnten tue ich täglich dasselbe: Ich gehe ins Cafè Zeitung lesen.
Manchmal war es ganze Tage ruhig, manchmal hörte ich die Schritte des Theater-Teams ein Stock über mir, manchmal, aus dem Saal, die Stimmen der für bessere Zeiten probenden Schauspieler. Ein labiles Gleichgewicht. Dass ich die Krise in Griff hatte und schliesslich überwand, verdanke ich diesem Ort und zweier Entscheidungen.
Ich begann dort am Roman "Der Feuerturm" zu arbeiten. Und ich entdeckte die lösungsorientierte, systemische Therapie und entschied, wieder in meinen alten Beruf einzusteigen. Beides waren Rettungsanker/Lebensanker.
Seit nun 2021 arbeite ich mit Freude als Psychologe in einer psychotherapeutischen Praxis. Und 2022 ist "Der Feuerturm" erschienen.
Geboren am 27.8.1967 in Timisoara, Rumänien.
1976 erfolgte aus medizinischen Gründen die erste Ausreise mit seinem Vater in den Westen, nach Italien und in die Vereinigten Staaten.
1977 Rückkehr nach Rumänien.
1982 erneute Ausreise, mit beiden Eltern, in den Westen. Seitdem wohnhaft in Zürich.
1989-1995 Hochschulstudium der Psychologie und Psychopathologie an der Universität Zürich.
Von 1995 bis 2001 Psychologe in einem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige.
Fünfjährige Weiterbildung in Gestalttherapie.
2007: psychologischer Berater für Menschen mit Suchtproblemen in Dielsdorf, Kanton Zürich.
Seit 2001 - mit einem Jahr Unterbruch - freischaffender Schriftsteller in Zürich.
Arbeitet seit 2021 in einem kleinen Pensum wieder als Psychologe.
Seit 2022 zweite Weiterbildung in systemischer, lösungsorientierter Therapie.
Elke Heidenreich, Stern: Der Mann, der das Glück bringt
C.D. Florescu hat einen fulminanten Roman über ein ganzes Jahrhundert der Wanderschaften, Vertreibungen, Fluchten, Glückssuchen geschrieben... Ein Roman, der vor Fantasie, Schönheit und fantastischen Bildern schier platzt. Florescu hat schon früher bewiesen, was für ein begnadetes Fabuliertalent er ist. Hier liefert er sein Meisterstück.
Spiegel Online: Der Mann, der das Glück bringt
Gerührt ... und gebannt von den anmutigen und abenteuerlichen Erzählungen aus dem Schilfdschungel des Donaudeltas und den Straßenschluchten New Yorks legt man dieses Buch aus der Hand. Sein Autor Catalin Dorian Florescu lässt den Leser die gewaltige Entfernung zwischen den Sümpfen Südosteuropas und dem ewigen Wunschziel vieler Europäer, New York, mitempfinden. Zugleich gelingt es ihm, das Jahrhundert zwischen 1899 und 2001 durch Personen aus drei Generationen so nahe zu bringen, dass die Erlebniswelten von Enkeln und Großeltern erzählerisch verschmelzen.
Florescus poetische Aufmerksamkeit gilt den verschatteten Fugen des Weltgeschehens. Seine Figuren leben und sterben ganz unten, in Kellerlöchern und Pferdeställen, bestenfalls in üblen Häusern. Oder: vom Rest der Welt unbeachtet weit weg, auch sie in prekären Verhältnissen...Schließlich bestimmen die spannenden Kleine-Leute-Begebenheiten die Geschichte mindestens so sehr wie die vermeintlich großen Daten und Ereignisse.
Sächsische Zeitung: Der Mann, der das Glück bringt
Catalin Florescu erzählt mit großer Fabulierlust und herzwarmem Ton. Geschickt montiert er die Stimmen der beiden Hauptfiguren, ständig wechselt die Erzählperspektive. So gelingt es ihm, eine Vielzahl an Geschichten zu einem Kaleidoskop zusammenzuführen, das so verwirrend, dramatisch, komisch, aufregend, tragisch und heiter ist wie das Leben selbst. Dies ist ein Roman, der es nicht nur verdient, sondern auch verlangt, mehr als einmal gelesen zu werden.
Frankfurter Rundschau: Der Mann, der das Glück bringt
Vor allem aber beindruckt der Roman durch die Einstellung zum Leben. Denn die Protagonisten, die über den Atlantik hinweg der Hunger verbindet, hätten allen Grund an ihrem je eigenen Schicksal zu zweifeln. Doch sie geben nie auf, kämpfen weiter – auch wenn sie keine Chance zu haben scheinen. Mit einem Satz: Florescus Panorama zweier Welten ist satt an kräftigen Farben und beglückend reich an Lebenswillen.
Neue Zürcher Zeitung am Sonntag: Der Mann, der das Glück bringt
An Autoren, die wie dieser sprachmächtige Fabulierer aus dem Vollen ihrer Phantasie schöpfen können und wollen, herrscht in unseren skeptischen Zeiten kein Überfluss…Es ist ergreifend, wie Florescu diese vergessene Welt (Anm: das Donaudelta) schildert. … Ein Meister der Erzählfülle … Ein entscheidendes Stilmittel dieses begnadeten Autors ist die Aufzählung. Wie ein Händler auf dem Bazar breitet er seine Waren aus. Da leuchtet und riecht alles durcheinander, in sinnlicher Fülle. …Wir lassen uns forttragen von diesem Erzähler und hoffen, dass seine Geschichten niemals aufhören.16.
Catalin Dorian Florescu gehört zu jenen Schriftstellern, die genau recherchieren. Das Ergebnis ist ein Glücksfall für die Literatur...Wer sich in den neuen, seinen sechsten Roman, «Der Mann, der das Glück bringt», einliest, verliert sich sogleich in der melodiösen, plastischen, vielgestaltigen Sprache. Sie lullt den Leser ein und zieht ihn mit. Ein entscheidender Vorzug und eine Sprachkompetenz, um nicht zu sagen: eine Sprachmacht.... Das Ergebnis der harten Arbeit ist ein Glücksfall für die Literatur. Man sollte aufhören, darüber nachzudenken, ob das nun etwas mit der Identität des in die Schweiz immigrierten Rumänen zu tun habe, ob wohl die Fabulierfreude dem rumänischen Erbe und der Sinn für das Urbane der Schweizer Identität zu verdanken sei, sondern sollte sich ganz einfach am spannenden Plot, an der überschwappenden Fantasie und der Lebendigkeit dieser glitzernden Bildmaschine freuen.
Florescu erzählt meisterlich ... Ihm gelingt nach seinem, mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichneten, Meisterwerk “Jacob beschließt zu lieben“ erneut ein zutiefst empathischer Roman voller Zeitgeist. “Der Mann, der das Glück bringt“ vereint hier die widersprüchlichsten Gefühle und zeigt seine Protagonisten in der Nacktheit all ihrer Schwächen. Selten hat der scharfe Kontrast zwischen den künstlich erleuchteten Straßen von New York und einer Leprakolonie in Rumänien ein so weiches menschliches Bild voller Sehnsucht und Hoffnung gezeichnet, wie in dieser Erzählung.
Und selten hat ein aktueller Roman so sehr in seine Zeit gepasst, obwohl er sie gar nicht thematisiert. Florescu trifft seine Leser auf indirekte Weise. Er zieht sie in seine Geschichte hinein, hält sie gefangen und wartet mit ihnen gemeinsam auf den Moment des Erkennens. Die Suche nach der eigenen Identität, die Gefahr ihres Verlustes und das Streben nach Glück dominieren die Handlungsfäden dieses Romans.
Die Schlussakkorde sind mehr als gewaltig. Florescu endet nicht am Delta seiner beiden Erzählströme. Er führt sie weiter und man kann jedem Leser nur empfehlen, sich gut zu wappnen. Nichts überlässt der große Erzähler dem Zufall, nichts ist vorhersehbar und doch erschließt sich in den Enden des Romans seine vollständige Strahlkraft. Der letzte Satz allein ist das Lesen wert. Der letzte Satz ist mehr als ein Ende.
“Der Mann, der das Glück bringt” steht für diesen Satz, den ich nie vergessen werde.
SAX, Dresdner Stadtmagazin
Florescus neuer Roman ist in berührend schöner Sprache geschrieben und so raffiniert gestrickt, dass man kaum glauben mag, dies sei alles nur ausgedacht.
Lesen, Magazin der Buchhandlungen Orell Füssli und Thalia
Florescu schöpft das pittoreske Potential seiner Geschichte voll und ganz aus – mit einer kräftigen Sprache, starken Bildern und vielschichtigen Charakteren. Das lange Warten auf ein neues Werk dieses tollen Erzählers hat sich gelohnt.
Basler Zeitung: Der Mann, der das Glück bringt
Catalin Dorian Florescu gehört zu den besten Autoren unseres Landes.
In seinem sechsten grossen Roman überwältigt C.D. Florescu die Leser mit seinen Geschichten ... Er lässt vergangene Welten bildmächtig wieder auferstehen und die urbane Welt New Yorks mit dem archaischen Aberglauben im Donaudelta zusammenprallen.
Wie vor hundert Jahren Millionen Europäer nach Amerika flohen auf der Suche nach einem besseren Leben, sind es heute Hunderttausende Flüchtlinge, die dasselbe in Europa suchen. Vor diesem aktuellen Hintergrund kann man C.D. Florescus Roman lesen, der von der Überlebenskraft und Energie der Eingewanderten erzählt ... Das ist beeindruckend.
Cicero: Der Mann, der das Glück bringt
Ein zauberhafter Roman.
Münchner Stadtmagazin: Der Mann, der das Glück bringt
Ein Meisterstück der verschachtelten und trotzdem immer packenden Erzählkunst. Hut ab, Catalin Dorian Florescu... Weglegen will man dieses wunderschön, grausame Buch noch lange nicht.
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Elke Heidenreich, FAZ: Jacob beschliesst zu lieben
Catalin Dorian Florescu katapultiert sich mit seinem neuen Roman in die vorderste Reihe unserer Literatur. … Kaum einer erzählt mit so viel Kraft, Sinnlichkeit, Wärme, mit einem so grossen, Jahrhunderte umfassenden Atem, so ruhig und furchtlos, vor Brutalität und Grausamkeit so wenig zurückschreckend wie vor leiser Zärtlichkeit und Wehmut. Was für ein Erzähler! … Florescu beachtet jedes Detail, jede Nuance und lässt sein ländliches Sittenbild lebendig werden wie ein Bild von Breughel, mit allen Schrecken und Schönheiten. … Er hat einen grossartigen Roman über ein brutales Jahrhundert und ein hoffnungsloses Leben geschrieben, der dennoch nie in die Hoffnungslosigkeit absinkt. Es ist ein wirkliches Buch der Liebe geworden. Alle Achtung.
Sächsische Zeitung - Jacob beschliesst zu lieben:
Es gibt Romane, die beginnt man wegen ihres ersten Satzes zu lesen. Catalin Dorian Florescu legt einen Roman vor, dessen Handlung sich zwischen einem wunderbaren ersten und einem wunderbaren letzten Satz bewegt.
Florescu gehört zweifellos zu den größten Geschichtenerzählern seiner Generation. Mit Haut und Haaren begibt er sich in die raue und archaische Welt der Bauern, die immer wieder auf der Suche nach eigenem Grund und Boden sind, für die scheinbar nichts weiter zählt als das. Florescu schafft sonderbare Protagonisten und wunderbare Heldinnen vor einem brutalen geschichtlichen Hintergrund der Denunziation und fortwährenden Vertreibung.Seine Sprache ist genau, schnörkellos, er verstrickt sich nie in moralisierende Behauptungen. Der Autor traut seinen Figuren, lässt sie ihr Eigenleben führen. Das verleiht dem Text Authentizität und Spannung. Dieser Roman ist nach dem 2008 erschienenen und viel beachteten Roman „Zaira“ zweifellos Florescus größtes Meisterstück, denn es verbindet Geschichtsbewusstsein mit Fabulierlust. Hier sieht ein junger Schriftsteller gänzlich von sich ab. Er bringt die Geduld und den Mut auf, die abenteuerlichen Lebensumstände seiner Vorfahren zu erkunden.
Dresdener Neuste Nachrichten - Jacob Beschliesst zu lieben:
Meisterhaft … Dieser historische Stoff ist ganz von heute. So archaisch das
Geschehen anmuten mag, es erzählt uns etwas über unsere Moderne als
Resultat von Geschichte. … So schaudert uns Lesern vor diesen Gestalten, dann wieder rühren sie uns in ihrem Unglück. Diese Widersprüchlichkeit ist eine der Stärken des Buches.
Die großartigste Figur indes gelingt Florescu mit Ramina, einer Zigeunerin. Die hat fast mythische Züge. Ist berechnend, rätselhaft, weise und mütterlich. Nicht zu vergessen: eine große Geschichtenerzählerin. … Es ist das Wunder des Erzählens, das wir in diesem Buch erleben: Ein paar knappe Sätze - und schon stehen die Figuren vor uns: lebendige, unvergessliche Gestalten, Protagonisten eines fesselnden, unglaublich bewegenden Buches. Die dichte Sprache dieses Romans fügt sich zum unsentimentalen Grundton, jener Unerbittlichkeit, die im Leben dieser Figuren waltet.
Neue Zürcher Zeitung - Jacob beschliesst zu lieben:
Mit diesem Buch, dessen Autor 1967 im rumänischen Timisoara geboren worden ist und heute als Schriftsteller und Psychologe in Zürich lebt, liegt ein wahres Epos vor. … So verschränkt der Roman individuelle Schicksale zwanglos mit historischen Ereignissen und mit der Geschichte der Eroberungen, Diktaturen und politischen Umwälzungen. … Für die Lesenden liegt einer der Reize gerade im Wechsel des Blickfelds. … Er ist der geborene Erzähler, dieser Catalin Dorian Florescu. Was Florescu in seinem Buch mit narrativem Furor vorführt, ist eine Geschichte von Gewalt und Verrat, von Armut und Verdüsterung, von Hunger und Durst.
Berliner Zeitung - Jacob beschliesst zu lieben:
Der Roman verströmt den derben Duft eines randvollen Lebens, randvoll mit furchterregenden Schrecknissen und erstaunlichen Schönheiten, mit Lebenswendekatastrophen und stillen Glücken. "Jacob beschließt zu lieben" ist eine Daseinsgroßerzählung. Es gibt Romane, die erzählen Leben, und dass ist gut. Und es gibt solche, die erzählen Leben und lehren einen Demut. Vor dem Reich-, Stumpf- und Irrsinn des Lebens selbst, vor den kleinen großen Alltagszuträglichkeiten, einem Sack Kartoffeln, einer Regennacht, einer Misthaufengeburt. So einen Roman hat Florescu geschrieben. Es liest sich unerhört gut, vor allem für solche, die saftig-sinnlich erzählte Prosa zu schätzen wissen.
Spiegel - Jacob Beschliesst zu Lieben:
Ein Familienepos, in dem präzise und lakonisch, rasant und doch stets detailgetreu das Los lothringischer Einwanderer ins Banat erzählt wird... Florescu kennt die Abgründe, die im Menschen lauern, dem zwiespältigen Wesen aus Angst und Gier. Er zeichnet das Sittenbild einer archaischen Welt mit allen Schrecken und Schönheiten, Grausamkeiten und Zärtlichkeiten, eine Welt, in der den Bauern die Erde, der Acker, der Besitz alles bedeutet. Um ihn zu erhalten, sind sie imstande, alles zu opfern.
Tiroler Tageszeitung - Jacob beschliesst zu lieben:
Catalin Dorian Florescu ist ein großer Erzähler und wie bei allen großen Erzählern ist sein erster Satz wie ein Sog, der den Leser hineinzieht in die abenteuerliche Lebensgeschichte des Jacob Obertin aus dem schwäbischen Dorf Triebswetter im rumänischen Banat. „In jedem Sturm steckt ein Teufel“, so beginnt der gebürtige Rumäne, der in Zürich lebt, seinen fulminanten Roman.
Die Tageszeitung, TAZ - Jacob beschliesst zu lieben:
Über Jahrhunderte hinweg, angefangen im Dreißigjährigen Krieg bis in das kommunistische Rumänien der 50er Jahre hinein, werden in diesem Roman menschliche Konstanten freigelegt: das Bedürfnis nach Heimat ist eine davon; das Bedürfnis nach Wohlstand eine andere; dass beide nicht immer miteinander vereinbar sind, ist eine der grundlegenden Erkenntnisse des Romans, dessen Personal sich in einer permanenten Migrationsbewegung befindet.(...) Jacob, geboren 1926, ist der Erzähler des Romans, dessen Gegenwart immer wieder durchbrochen wird von Rückblenden, in denen die Abenteuer der Obertin-Vorfahren erzählt werden. Jede dieser Zeitebenen hat ihre Berechtigung; jede davon steht in Zusammenhang mit der Jetztzeit. Florescus Sprache ist muskulös, zupackend, hin und wieder geradezu archaisch, sie taucht die Ereignisse, je weiter sie zurückliegen, kalkuliert in das Licht des Märchenhaften. Florescu ist ein großer Geschichtenerfinder (…)
Die Presse, Wien - Jacob beschliesst zu lieben:
Es ist immer wieder verlockend, die abenteuerlichen, spannungsrei chen, unglaublichen und doch vom ersten bis zum letzten Satz fesselnden Geschichten von Catalin Dorian Florescu einfach nachzuerzählen (…) Eines verbindet all diese Geschichten: der Hunger, "dieser lothringische, schwäbische, rumänische Hunger". Ein Hunger, den Brot allein allerdings nicht stillen kann. Es ist nämlich auch ein Hunger nach Zugehörigkeit, nach Freundschaft, nach Liebe, nach Geborgenheit in einer Welt, in der hauptsächlich Begriffe wie Verrat, Flucht, Deportation und Diktatur großgeschrieben werden.
Wenn Florescu erzählt, werden solche Begriffe sinnlich fassbar, und es kommen darüber hinaus Haltungen zur Sprache, die geeignet erscheinen, Unzulänglichkeiten, Fährnisse, auch kaum erträgliche Situationen und Prozesse zu überstehen, es kommen nicht zuletzt auch Humor, Witz und Ironie zur Geltung. Selbst in Jacobs, selbst in dieser tieftraurigen Familiengeschichte aus einem der letzten Randbezirke des wilden Ostens blitzen immer wieder Lichter auf, die Auswege aus der allerorten herrschenden Finsternis weisen.
Diese Lichter beleuchten Figuren, die sich ihren Durst nach Autonomie nicht nehmen lassen, von niemandem auf der Welt. Sie beleuchten Figuren, die unter den schwierigsten Bedingungen Solidarität üben und hilfsbereit bleiben wie eh und je. Und sie beleuchten vor allem einen atemberaubenden Lebenslauf, in dem sich die wechselvolle, namentlich die grausame Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt: das Leben Jacobs, das Leben eines Menschen, der trotz unzähliger Rückschläge eines Tages beschließt zu lieben.
Homepage der Sendung Lesen! von Elke Heidenreich - Zaira:
...so etwas Wunderbares wie C.D. Florescus Roman Zaira. Eine grosse, abenteuerliche Lebens- und Liebesgeschichte
Charles Linsmeyer, Der Bund - Zaira:
Die ersten zwanzig Seiten des Romans sind ein erzählerisches Kabinettstück, das einen wie unter Zwang in die Geschichte hineinzieht (...) Ein ganzes Leben in ein paar Augenblicke hineinzupacken, das gelingt dem begabten Geschichtenerzähler Florescu, ohne dass es etwas Bemühendes bekäme, verlässt er sich doch keineswegs auf den einen grossen Spannungsbogen von Zairas Lebensgeschichte, sondern baut hundert kleine Szenen und Geschehnisse in den Ablauf hinein, die immer wieder neu für Dramatik und Unmittelbarkeit sorgen(...) Was aber am bewunderungswürdigsten ist: Florescu versteht es wie in seinen früheren Büchern vor allem auch, den Gegensatz zwischen Ost und West, zwischen Elementarem und Opportunem, zwischen Melancholie und Fortschritt, Tradition und Fortschritt, Beseeltem und Funktionalem erzählerisch herauszuarbeiten. Einen Gegensatz, den er zwar am Beispiel Rumänien/Westeuropa/ USA exemplifiziert, der aber auf berührende Weise ein weit über diese Konstellation hinausgehendes allgemeines Malaise des entwurzelten heutigen Menschen nachvollziehbar macht.
Spiegel Online - Zaira:
Florescu erzählt frei von jeder symbolisch-überladenen Aufdringlichkeit. Es geht stets darum, wer auf welche Weise Macht über wen ausübt, und immer wieder findet Florescu Bilder, die das Große im Kleinen spiegeln, schreibt er Szenen von großer Prägnanz. Und ihm gelingt die Charakterstudie einer Frau auf ihrer Gratwanderung zwischen Stolz und Sturheit, zwischen Mut und Hochmut. Eine Frau, deren Leben, wie es immer wieder heißt, "eine Schwindel erregende Reise" ist.
ORF - Zaira:
Ein vielschichtiges Buch also, das Werk eines begeisterten Erzählers, ein Buch, das verführt und verzaubert, und das nicht zuletzt auch den ständigen Balanceakt des modernen Menschen zwischen nationaler Identität und globalen Anforderungen thematisiert. Ein Balanceakt, den Florescu aus eigener Erfahrung kennt – und den er mit seiner Literatur zu entschärfen versucht
Die Presse Wien - Zaira:
Eine abenteuerliche, spannungsreiche, vom ersten bis zum letzten Satz fesselnde Geschichte. (...) Der Roman Zaira ist nicht mehr einem nationalen Kanon zuzuordnen, sondern ein herausregendes, schönes Zeugnis der Literaturlandschaft Mitteleuropa.
Basler Zeitung - Zaira:
Was einen oft bezaubert, ist die liebevolle, detailgenaue Darstellung des Kleinen, Alltäglichen. Die Figuren haben ja nicht nur ein «Schicksal», sie haben auch ihre Schrullen, die sie herzhaft ausleben – und das gibt dem Roman seine Wärme und seinen Witz. Florescus Sprache hat die Leichtigkeit, die Komik und den Charme eines Marionettenspiels, sie nimmt dem oft traurigen Geschehen seine Schwere und lässt die Figuren sozusagen schweben.
Die Welt - Zaira:
C.D. Florescu hat einen stolzen, erinnerungsschwangeren und spannenden Roman geschrieben.
Neue Luzerner Zeitung - Zaira:
Zaira ist ein Buch voller Welt und Leben...C.D. Florescu porträtiert in seinem Roman die Menschen mit bewundernswert differenziertem Strich und präzisem Blick fürs Detail. Seine Figuren werden lebendig...sie zeigen sich mit ihren Eigenarten, sind plastisch und psychologisch stimmig ... Der Autor entfaltet einen Erzählkosmos voller liebenswürdiger, starker, trauriger, und skurriler Gestalten. Eine Zuneigung zum Leben ist in diesem grossen Roman eingeschrieben... Dieser Roman ist ein Meisterstück: Er zeigt einen weltkundigen Autor, der farbig zu erzählen weiss und über seine Mittel souverän und mit klugem Kunstverstand verfügt. Mit diesem Buch lässt sich lange leben.
Nürnberger Zeitung - Zaira:
Der Autor erzählt mit Schwung und überraschend und man ertappt sich beim immer langsameren Lesen, um die Faszination und die Spannung auszukosten.
Stuttgarter Nachrichten - Zaira:
Catalin Dorian Florescus Zaira – der jüngste Roman eines grossen Erzählers.
Westfällische Anzeiger - Zaira:
Dieser grosse, tragikomische Roman ist voller schillernder Figuren und unerwarteter Schicksalswendungen. Gespannt liest man weiter, vergisst zunächst manch offene Frage und ist am Ende verblüfft über den Schluss.
Westdeutscher Rundfunk - Zaira:
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Bücherpick, 17.03.06 - Der Blinde Masseur:
In seinem dritten Roman thematisiert der erzählmächtige rumänische Neoschweizer in grandiosen Geschichten erneut die Zerrissenheit des Exilierten.
Tages Anzeiger, 3.03.06 - Der Blinde Masseur:
Florescu ist dort am stärksten, wo er Geschichten erzählt, anschaulich, bilderreich, derb und poetisch zugleich. Der Blinde Masseur überzeugt durch die sinnliche Kraft seiner Episoden und seine Verweigerung der einfachen Antworten. (...) Der Schweizer Autor mit rumänischen Wurzeln beschreibt die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: nämlich ein Europa, das diesseits und jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhanges nach unterschiedlichen Uhren tickt. Und er schreibt über dieses Europa so, dass man auch nach drei Büchern durchaus mehr darüber erfahren möchte.
Darmstaedter Echo, 27.02.06 - Der Blinde Masseur:
Das Leben ist schmerzvoll, doch warm und voller Witz sind selbst die leidgetränkten Passagen des Buches. Florescus Rumänien – und der grösste Teil ist ein versteckter Liebesbrief an seine alte Heimat – ist ein verzauberter Ort, an dem es zwar alle Übel der Zivilisation gibt, aber ebenso Gastfreundschaft und Geschichten. (...) Florescu balanciert als Grenzgänger zwischen Ost und West, doch sein Herz schlägt, zumindest in seiner Fiktion, für den Osten. Das verrät seine Sprache, die immer dann an atmosphärischer Dichte gewinnt, wenn vom ländlichen Aberglauben und den mündlich tradierten Legenden der Bauern die Rede ist. Wenn Florescu über die bizarren Gestalten schreibt, laden sich die Sätze wie von selbst mit Poesie auf. Er lässt Menschenbilder voll Zartheit und Ambivalenz entstehen.
Charles Linsmeyer, Der Bund, 10.04.06 - Der Blinde Masseur:
Vitale Erzählfreude und originelle Szenen noch und noch bestimmen den Roman Der Blinde Masseur von C.D.Florescu. (...) Was da vorliegt, überzeugt nicht nur mindestens so sehr wie die beiden anderen Bücher, sondern übertrifft sie in Sachen Fabulierfreude, sprachliche Originalität und kompositorisches Können bei weitem. Allein die ersten zwanzig Seiten dieses Buches sind ein Musterbeispiel unbedingt geglückten Erzählens.
Die Presse, Wien, 01.04.06 - Der Blinde Masseur:
Der Autor versteht es mit seiner Fabulierkunst und den ins Kraut schiessenden Geschichten, mit Schilderungen innerer Befindlichkeiten und treffenden Dialogen, den Leser in Bann zu schlagen, der sich am Ende selbst in das unwirtliche Tal am Rande der Welt versetzt fühlen mag, dorthin, wo die Bücher und die Geschichten regieren, und der Teufel einen Mann nicht sterben lässt, wenn er nicht genug gesündigt hat.
Deutschlandradio, 8.03.06 - Der Blinde Masseur:
Mit dem Blinden Masseur ist C.D.Florescu ein ebenso liebevolles wie sarkastisches Porträt des neuen alten Rumänien gelungen – ein in üppigen Farben gemalter Roman über Lust, Sehnsucht und Verzweiflung von Menschen, denen der Alltag brüchig scheint und die Macht des Erzählens unbezwingbar.
Martin Ammanshauser, Der Standard, Album, Wien, 9.6.06 - Der Blinde Masseur:
Nicht nur wegen der schonungslosen Beschreibung einer Innenansicht lohnt es sich, mit den rumänischen Outcasts in Der Blinde Masseur Bekanntschaft zu machen. Der Autor geht mit seinen geradlinigen und durchschlagenden Sätzen in die Tiefe der Dinge, dorthin, wo Worte nicht nur das bedeuten, was sie heissen, sondern für Umfassenderes stehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.03 - Der Kurze Weg Nach Hause:
Mit Talent allein ist es nicht getan, wenn man erzählen will wie Catalin Dorian Florescu. Man muss auch noch unter Erzählern aufgewachsen sein, dort, wo alle möglichen Geschichten, glaubhafte und phantastische, von Mund zu Mund gehen.
Der Standard, 8.03.03 - Der Kurze Weg Nach Hause:
Wenn Catalin Dorian Florescu erzählt, dann blühen die Seiten.
New Books in German, Herbst 2002 - Der Kurze Weg Nach Hause:
Das ist Ian McEwen, aber mit weit mehr Humor, Ironie und Salz. Ein einmaliges Panorama des Lebens in Osteuropa während und unmittelbar nach den letzten Tagen der Sowjetherrschaft.
Erwin Reiss, Spectrum/Die Presse, Wien, 3.05.03 - Der Kurze Weg Nach Hause:
Den Osten, die europäische Terra incognita, erkundet man am besten ohne Vorbildung. Oder man liest die Bücher von Catalin Dorian Florescu.
General-Anzeiger-Bonn, 12.06.03 - Allgemein:
Angesichts der gegenwärtigen Diskussion um ein europäisches Selbstverständnis ist C.D. Florescu eine gewichtige Autorenstimme, die jenseits von engstimmigen Nationalismen ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit vermitteln kann.
Jurybegründung zur Verleihung des Anna Seghers Preises 2003:
Florescu ist ein leidenschaftlicher Erzähler, der das Wundern nicht verlernt hat. Seine Biographie zwischen Ost und West, zwischen dem Wunderland der Kindheit und dem der Verheissung, hat ihn gelernt, dass hinter dem Schlagbaum einer Diktatur nicht die Freiheit beginnt, sondern ein anderer mühevoller Alltag, eine andere Art Angst, Einsamkeit und Sehnsucht. Dass er von der Suche nach dem richtigen Platz in der Welt – ob er nun in Rumänien liegt, in Amerika oder in der Schweiz – in seinem Büchern so beeindruckend bildkräftig mit zärtlicher Melancholie, respektvoller Genauigkeit und lakonischer Komik erzählt, macht ihn bereits jetzt zu einer unverwechselbaren Stimme in der deutschsprachigen Literatur.
Augsburger Allgemeine, 24.01.04 - Nach einer Lesung:
C.D. Florescu ist ein Erzähler, der Erlebtes, Erinnerungen, Wahrnehmungen in einer Mischung aus grosser Sprachpoesie und der gekonnten Beschreibung von Verhältnissen in ein Spannungsfeld zu setzen versteht. Jeder Satz, jede Episode weckt Neugierde auf mehr. Beim Publikum blieb der Eindruck, den Abend mit einem grossartigen Erzähler und glaubwürdigen Zeitzeugen erlebt zu haben.
Frankfurter Rundschau, Dezember 2001 - Wunderzeit:
Florescu ist ein erzählerisches Naturtalent genannt worden, und das zu Recht.