2024:
Die Corona-Jahre waren für alle eine grosse Herausforderung. Für mich sogar eine Krisenzeit. Ich verbrachte die Tage im geschlossenen Cafè eines kleinen literarischen Theaters in meinem Viertel. Ein Theater in einem stillen Innenhof, von allen Seiten unsichtbar, eine verborgene sichere und ruhige Oase in einem sonst unruhigen und geschwätzigen Ausgeh-Viertel. Mit der Zeitung unterm Arm betrat ich morgens den Raum, schaltete meine kleine Kaffeemaschine ein und ebenfalls mein kleines Radiogerät. Es sollte ein wenig Normalität vortäuschen, denn seit Jahrzehnten tue ich täglich dasselbe: Ich gehe ins Cafè Zeitung lesen.
Manchmal war es ganze Tage ruhig, manchmal hörte ich die Schritte des Theater-Teams ein Stock über mir, manchmal, aus dem Saal, die Stimmen der für bessere Zeiten probenden Schauspieler. Ein labiles Gleichgewicht. Dass ich die Krise in Griff hatte und schliesslich überwand, verdanke ich diesem Ort und zweier Entscheidungen.
Ich begann dort am Roman "Der Feuerturm" zu arbeiten. Und ich entdeckte die lösungsorientierte, systemische Therapie und entschied, wieder in meinen alten Beruf einzusteigen. Beides waren Rettungsanker/Lebensanker.
Seit nun 2021 arbeite ich mit Freude als Psychologe in einer psychotherapeutischen Praxis. Und 2022 ist "Der Feuerturm" erschienen.
JACOB BESCHLIESST ZU LIEBEN
C.H. BECK VERLAG 2011 / TASCHENBUCH DTV
Pressestimmen: bitte bei Presse nachschauen
In seinem neuen grossen Roman erzählt Catalin Dorian Florescu die abenteuerliche Lebens- und Familiengeschichte des Jacob Obertin, aufgespannt zwischen Lothringen und dem rumänischen Banat. Es ist eine Geschichte von Liebe und Freundschaft, Flucht und Verrat und darüber, wie die Fähigkeit eines Menschen zu lieben ihn über alles hinwegretten kann.
Jacobs Geschichte - zeitlich zwischem dem Ende der 20er und Anfang der 50er-Jahre angesiedelt - weiter sich zu einem Familienepos, in dem temporeich und in dichten, fantastischen Bildern das Schicksal der Obertins über 300 Jahre hinweg erzählt wird, beginnend mit dem 30jährigen Krieg in Lothringen.
Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich Jacobs Vorfahren, wie viele tausend andere aus Lothringen ein besseres Leben suchend, auf den gefährlichen Weg ins Banat gemacht, um ihr Glück zu finden und eigenes Land zu besitzen.
Jacob wird mit dem Kampf um Macht und Besitz konfrontiert, wird vom eigenen Vater verraten und verliert seine erste Liebe. Doch immer wieder gibt es Menschen, die ihm helfen, die Wechselfälle der Geschichte - Diktaturen und Deportationen - mit ihren grotesken und katastrophalen Folgen zu überleben und einen neuen Aufbruch zu wagen.
In diesem zärtlichen und spannenden Buch bekommen wir auch ein atemberaubendes Konzentrat europäischer Geschichte geboten. Das Bild einer Welt, die nicht zur Ruhe gekommen ist.